Der besondere Blick auf die Primel

Die Primel, aus dem Lateinischen "Prima" die Erste, ist die Botschafterin des Frühlings. Schlüsselblume genannt, auch vielleicht deshalb, weil sie mit ihren Schlüsselblüten das Tor zur neu erwachenden Natur öffnet. Und der Herzen farbenfreudig wird das winterliche Grau, ein wenig ignorant der Macht der Kälte gegenüber, weggewischt. Sich farblich aufschwingend wie ein Regenbogen Hoffnung setzend kommt sie erst in unseren kunterbunten Übertopf, dann erfüllt sie unsere wintermüden Herzen. Kissenprimeln lassen mich den Frühling über die schönen kompakten Köpfe streichelnd erfühlen, eine angenehme Pflicht, denn dabei pflücke ich alle welken Blätter und Blüten ab. Keine Sorge, das Allergie auslösende Primin ist züchterisch entfernt. Genug kann man von ihr nie bekommen umso mehr, umso besser. Sie vergleicht sich gerne mit ihrem Fasching, man setzt Akzente, rauschende Farben in wogender Musik, Überschwang gegen Tristes, um dann unauffällig zu Grabe getragen zu werden. Doch halt, zu Grabe bedeutet nicht entsorgt, denn in der Primel steckt ein Geheimnis. Aus dem Topf verwelkt und schlapp geborgen, in des Gartens feuchte Erde gepflanzt, zieht sie sich zurück, vielleicht weiß sie, das sie nur als "Prima" konkurrenzlos Freude schafft, um dann im nächsten Jahr kleiner und bescheidener, aber über die Jahre hinweg als Blütenteppich, im freudigen Farbenkleid den Winter zu entgrauen.
Im Garten sehe ich die ersten gelben Punkte, als Pulk, wie miteinander kuscheln und plaudernd

Impressionen