Projekt Andernach:
Unsere Stadt blüht auf

Im Rahmen eines neuartigen Konzeptes zur multifunktionalen Nutzung von stadtnahen Bereichen haben wir , ein sehr innovatives Team in Sachen lebendige Erde zusammen mit meinem Lieblingssender SWR4 eine, bisher intensiv genutzte landwirtschaftliche Nutzflächen im Außenbereich von Andernach zu einem 9 ha großen naturnahen Gelände umgestaltet. Die Flächen haben hierbei gleichzeitig als Naturschutz-Ausgleichsflächen und Flächen zur Nahrungsmittelproduktion zu dienen, wobei zudem Möglichkeiten zur Umweltbildung und Naherholung integriert werden. Das als „Lebenswelten“ initiierte Projekt hat seine besondere Bedeutung in dem Zusammenwirken der Einzelteile, wobei der Anbau von Obst und Gemüse in Anlehnung an das Konzept der Permakultur im Vordergrund steht.

Verschiedene „Disziplinen“ werden integriert und Synergieeffekte geschaffen: Land- und Forstwirtschaft, Ökologie, Naturschutz, Wassernutzung.         

 

Grünes Andernach

Permakultur

Der Begriff Permakultur wurde 1978 von dem australischen Ökologen Bill Mollison und seinem Studenten David Holmgren entwickelt. Er entstand aus der Verknüpfung der englischen Begriffe permanent agriculture (dt. 'dauerhafte Landwirtschaft'). Permakultur ist inzwischen als Oberbegriff für die Entwicklung und Anwendung von ethisch basierten Leitsätzen und Prinzipien zur Planung, Gestaltung und Erhaltung zukunftsfähiger Lebensräume etabliert. Zentrale Elemente stellen hierbei dar: Multifunktionalität von Elementen, Bedeutung mehrjähriger Pflanzen, Zonierung eines Systems nach Nutzungsintensität, Vielfalt der Elemente, Wiederverwendung von Energien und Stoffen, Nutzung der natürlichen Ressourcen, Nutzung von Randeffekten (z.B. Sonnenfallen), möglichst hohe Integration standörtlicher Parameter etc.

Andernach

Die Stadt Andernach ist mit der Bereitstellung des Geländes in Vorleistung getreten. Durch Mitarbeiter der Perspektive gGmbH, einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft für Langzeitarbeitslose, wird eine kontinuierliche Bewirtschaftung des Geländes gesichert.

Aus naturschutzfachlicher Sicht ist es bei Betrachtung der Aufwertung von Flächen nicht nur der reine Prozessschutz, welcher die Leitbilder des Naturschutzes verwirklichen kann. Im Zuge der aktuellen Biodiversitätsdiskussion wird immer wieder auf naturschutzfachliche Leitbilder verwiesen, welche eine extensive und naturverträgliche Nutzung der Landschaft durch den Menschen bewusst integrieren.

Mit dem hier praktiziertem Konzept wird dabei versucht wirtschaftlich interessante Alternativen zwischen den beiden Polen der reinen Landespflegemaßnahmen und der intensiven Landwirtschaft d.h. ökonomische Erträge bei hoher Arten- und Biotopvielfalt umzusetzen. Untersucht wird, inwiefern eine multifunktionale Nutzung in Anlehnung an das Konzept der Permakultur auf kommunalen Flächen möglich ist und auch als Kompensationsmaßnahme im Sinne der Eingriffsregelung gelten kann.

Die Beantwortung der Fragestellungen beinhalten die Anwendung ökologischer Untersuchungsmethoden, aber auch die Betrachtung der Problematik, ob eine extensive Nutzung ohne dauerhafte Subventionen aus z.B. Vertragsnaturschutz, Ökokonto, landwirtschaftliche Subventionen etc. möglich ist. Es wird der Frage nachgegangen, ob die Vielfalt der Landschaft und die Biodiversität durch eine permakulturelle Bewirtschaftung erreicht werden kann und so alte Kultur- und Nutzpflanzen in-Situ zu erhalten und (Agro-)Biodiversität unterstützt werden kann. Hervorzuheben ist hierbei die Betonung des Kreislaufgedankens und die Verknüpfung von „altem Wissen“ mit modernster Forschung.

Weitere informationen finden Sie auch hier: Andernach blüht auf            

Impressionen